Mittwoch, 20. Januar 2021

InfraTrust Fonds: Rauswurf von SWORN, Regress gegen Oliver Schulz, Klagerücknahme gegen GoMoPa.net 


In dieser Woche gibt es gleich drei Nachrichten aus der seit Monaten tobenden Schlacht um die InfraTrust Fonds der ehemaligen Berlin Atlantic Capital (BAC) Gruppe. Die Schlacht ist entschieden. 



Nachricht Nummer 1: Die konkurrierende SWORN Gruppe, die der ehemalige BAC-Finanzchef Oliver Schulz (43) aus Berlin parallel für sich aufbaute, ist komplett raus aus den InfraTrust Fonds. 

Nachricht Nummer 2: Schulz wird von den InfraTrust Fonds auf Schadensersatz verklagt. 

Nachricht Nummer 3: Schulz nahm heute seine Unterlassungsklage gegen den Finanznachrichtendienst GoMoPa.net zurück, der die Übernahmeversuche des Oliver Schulz schon vor zwei Jahren in dem Artikel "Die Totengräber-Karriere des gefeuerten BAC-Chefs Oliver Schulz" entlarvte. 

Am 2. und 3. September 2013 stimmten auf den Gesellschafterversammlungen in Berlin 2.567 Anleger in fünf InfraTrust Fonds (IT) über die Zukunft ihrer Investments ab. 

Es war eine eindeutige Absage gegen die erneuten Übernahmeversuche des im Dezember 2010 abgewählten Geschäftsführers Oliver Schulz. 

Schulz hat im Vorfeld der Gesellschafterversammlungen am 15. März 2013 eine Initiative "SWORN hilft Anlegern" gestartet und auf der von ihm betriebenen gleichnamigen Website "sworn-hilft-anlegern.de"bezüglich der InfraTrust Fonds 6 & 8 verkündet: 

Zitat:


Auf Wunsch zahlreicher Vertriebe haben wir uns entschlossen, Anleger und Vertriebe gemeinsam mit Herrn Dr. Heinrich Böhmer bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, die derzeitige Fondsgeschäftsführung abzuwählen. 

[...] 

Bereits eine Woche nach Start dieser Initiative wurde die 5%ige Stimmenkraft in beiden Fonds erreicht. Tagtäglich gehen neue Vollmachten ein, und viele neue Anleger informieren sich über die Initiative und darüber, was sie beisteuern können.


Dieses Vorhaben ist gescheitert. Uwe Wolff, Pressesprecher der Geschäftsführerin aller InfraTrust Fonds, der MfAM Mobilfunk Asset Management GmbH aus Berlin Tiergarten, teilte dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net mit: 

Zitat:


Innerhalb der Gesellschafterversammlung des IT 6 und IT 8 sprachen sich die Anleger mit einer Stimmmehrheit von teilweise über 74 Prozent gegen die von der SWORN Gruppe unter Führung von Oliver Schulz eingereichten Anträge, unter anderem zum Austausch der Geschäftsführung, aus. 

Insgesamt hatte SWORN 17 Tagesordnungspunkte eingebracht. Damit ist die von der SWORN Gruppe geplante "feindliche Übernahme" der IT-Fonds endgültig gescheitert. 

Aus dem Umfeld der SWORN ist zu hören, dass die dortigen Verantwortlichen im Falle einer Bestätigung der MfAM Mobilfunk Asset Management GmbH als Fondsgeschäftsführung von weiteren Kampagnen ablassen wollen. 

Gleichzeitig wurde mit dem eindeutigen Votum der Anleger die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der MfAM Mobilfunk Asset Management GmbH unter Führung von Stephan Brückl und dem US-Dienstleister CIG, als wichtigstem Partner der InfraTrust Fonds, bestätigt. Die Fondsgeschäftsführung unter Stephan Brückl kann ihre Restrukturierungsbemühungen somit also fortsetzen.


Die Gesellschafter der IntraTrust Fonds 2 & 5 beschlossen, Oliver Schulz auf Schadensersatz in Millionenhöhe zu verklagen. Vorgeworfen werden Schulz Pflichtverletzungen, Assetverschiebungen und Vereitelung von Geschäftschancen. 

Fonds-Pressesprecher Uwe Wolff teilte GoMoPa.net dazu mit: 

Zitat:


Darüber hinaus stimmten die Anleger des IT 2 und IT 5 für eine von der Geschäftsführung vorbereitete Schadenersatzklage gegen den ehemaligen Fondsgeschäftsführer Oliver Schulz (SWORN Gruppe). 

Dieser hatte in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, die IT-Fonds "feindlich" zu übernehmen und sich dazu unlauterer Mittel bedient, die die Wertentwicklung des IT 2 und IT 5 in erheblichem Maße beeinträchtigt haben. 

Die Schadenersatzklage soll nun vor dem Landgericht Berlin eingereicht werden. Damit soll auch weiterer Schaden von den Fonds abgewendet werden. 

Bei der Gesellschafterversammlung persönlich anwesende Anleger brachten ihre Empörung über das Vorgehen von Herrn Schulz und seinem Unternehmen SWORN Group unmissverständlich zum Ausdruck.


IT-Fondsgeschäftsführer Stephan Brückl wurde für weitere vier Jahre bestätigt. Ihm war es gelungen, für die Fonds eine einseitige Option zu verhandeln. Diese ermöglicht eine Umwandlung der Unternehmensbeteiligung an der nicht börsennotierten CIG LLC in Stammaktien an der Muttergesellschaft CIG Wireless zu bevorzugten Konditionen. 

Den Gründungsgesellschaftern Stefan Beiten und Nikolaus Weil schlug auf allen Gesellschafterversammlungen ein warmes Willkommen entgegen. 

Einziger Kritikpunkt der Anleger war, wie man auf einen Deppen wie Schulz reinfallen kann. Schulz war nicht anwesend. Beiten und Weil erklärten den Anlegern, wenn diese Schulz sehen und erleben würden, würden sie es verstehen. Schulz lüge einfach gut. 

Die Anleger würdigten, dass die Initiatoren Beiten und Weil mit eigenem Kapital ins Risiko bei den InfraTrust Fonds gegangen sind. Beiten und Weil investierten im vorigen Jahr im Juni 761.100 Euro aus ihren Privatvermögen über den US-Mobilfunkmast-Verwalter CIG in die InfraTrust Fonds und retteten diese so vor einer drohenden Insolvenz. 

Beiten und Weil waren im Juni 2011 anonym der Untreue beschuldigt worden. Als Hauptbelastungszeuge trat dann Oliver Schulz in Erscheinung. 

Was den Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Oberstaatsanwalt Martin Steltner, seinerzeit verwunderte, war allerdings weniger die Anzeige an sich, sondern vielmehr die Aufmerksamkeit, die dieser zuteil wurde. Zahlreiche Medienanfragen, auch von GoMoPa.net, erreichten den Pressesprecher, der beharrlich feststellte: "Der anonyme Vorwurf lautet auf Untreue. Ob aber überhaupt ein Anfangsverdacht vorliegt, muss erst geprüft werden." 

Die meisten Redaktionen seriöser Medien erkannten sofort, was dahinter steckte, und ignorierten das Pamphlet: So bezeichnete beispielsweise das Manager Magazin diesen durchsichtigen Versuch, die BAC-Gründer zu diskreditieren, als "offensichtliche Finte". 

Zu den wenigen Journalisten, die sich seinerzeit ausführlicher mit dem Thema auseinandersetzen, gehörten Renate Daum von der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland (Renate Daum arbeitet heute bei der Stiftung Warentest in Berlin) sowie Dr. Tilman Welther vom Branchenmagazin Fondstelegramm. Ungeachtet der zu diesem Zeitpunkt dürftigen Faktenlage berichteten beide recht ausgiebig - unzweifelhaft zu Lasten der BAC und, wie GoMoPa.net-Nachfragen ergaben, ohne weitere Recherchen bei dem Unternehmen, deren Manager zu diesem Zeitpunkt gar nicht wussten, wie ihnen geschah, aber schon ahnten, wer hinter diesem perfiden Spiel steckte. 

Ende August 2011 und Anfang September 2011 deckte GoMoPa.net auf, dass Oliver Schulz schon bei seinem früheren Arbeitgeber, dem Bestatter Grieneisen, eine feindliche Übernahme versucht hatte, gescheitert war und dasselbe dann bei seinem neuen Arbeitgeber BAC mit den InfraTrust Fonds versuchte. 

Schulz leugnete den Übernahmeversuch und warf im Gegenzug den BAC-Gründern Beiten und Weil vor, dass diese ein Schneeballsystem betrieben hätten. 

Die GoMoPa.net-Berichte über ihn, zu denen er jegliche Fragen unbeantworte ließ, seien eine bezahlte Kampagne der BAC. 

Er fand in der ehemaligen Gruner+Jahr-Wirtschaftsjournalistin Renate Daum eine willfährige Helferin, die diese Behauptung ohne weitere Recherche einfach auf Börse online und Graumarkt.info nachplapperte

Hätte sie genau hingeschaut, so hätte sie gesehen, dass die ihr von Schulz zugespielte Zahlungsquittung gar nicht vom Finanznachrichtendienst GoMoPa.net der Goldman Morgenstern & Partners LLC aus New York stammt, sondern von der Unternehmerberatung GoMoPa GmbH aus Berlin, die mit der Berichterstattung des Finanznachrichtendienstes gar nichts zu tun hat und diese auch nicht verantwortet. 

Hinzu kommt, dass die von Schulz kolportierte Rechnung der GoMoPa GmbH vom März 2011 stammt und damit zeitlich sehr weit weg von der Berichterstattung des Finanznachrichtendienstes GoMoPa.net über Oliver Schulz Ende August und Anfang September 2011 liegt. 

Dennoch wollte Oliver Schulz mit einer konstruierten Verschwörungsgeschichte das Berliner Landgericht dazu bewegen, GoMoPa.net zu verurteilen, speziell den Bericht "Die Totengräber-Karriere des gefeuerten BAC-Chefs Oliver Schulz" zu löschen. 

GoMoPa.net-Rechtsanwalt Albrecht Saß aus Hamburg erwiderte auf die Unterlassungsklage: 

Zitat:


Die Klage ist unbegründet. Es fehlt bereits an einem schlüssigen Sachvortrag. Der Sachverhalt wird grundlegend falsch dargestellt. Bei dem Versuch, sich missliebiger Berichterstattung zu entledigen, konstruiert der Kläger hier ins Blaue hinein eine Räuberpistole. Es werden Mutmaßungen angestellt, um eine Geschichte "rund zu machen", für die es tatsächlich überhaupt keine Anhaltspunkte gibt.


Die Aussagen in dem Artikel treffen alle im Kern zu. 

Saß reibt dem Kläger Schulz, der eine feindliche Übernahme bestreitet, fogendes unter die Nase: 

Zitat:


Der Kläger hat sehr wohl bereits im August 2011 versucht, die Fonds ITP1 und ITP4 zu übernehmen. Auf den Gesellschafterversammlungen dieser Fonds am 12.08.2011 wurde die Einsetzung der SWORN Group GmbH, deren Gesellschafter und Geschäftsführer der Kläger war, zur Abstimmung gestellt. 

Beweis: im Bestreitensfall vorzulegendes Protokoll der Gesellschafterversammlung vom 12.08.2011 

Entsprechendes gilt für den Fonds ITP4. Es kann also ohne weiteres davon gesprochen werden, dass der Kläger versucht hat diese Fonds zu übernehmen. 

Der Tatsachenkern der Äußerung ist überdies wahr. Es geht um den Aufbau eines eigenen Mobilfunkgeschäfts, die Umleitung von Anlegergeldern und die feindliche Übernahme von InfraTrust Fonds. 

Der Kläger hat unstreitig InfraTrust Fonds ohne Kenntnis und Willen seiner Partner oder der betroffenen Fonds übernommen. Dieser Sachverhalt ist Gegenstand des Verfahrens vor dem Landgericht Berlin, Aktenzeichen: 99 O 121/10. Die Übernahmen wurden rückgängig gemacht. 

Beweis: im Bestreitensfall vorzulegende Einstweilige Verfügung des Landgerichts Berlin vom 17.12.2010 

Unstreitig dürfte auch sein, dass der Kläger zeitgleich Fondsvermögen von einigen InfraTrust Fonds in den USA in die von ihm gegründete CIAM umgeleitet hatte. Am 10.12.2010, also bereits zeitlich nach seiner Abberufung innerhalb der BAC-Gruppe, teilte der Kläger durch einen sog. "Protective Letter" seines Rechtsanwalts an die das Fondsvermögen betreuende Wells Fargo Bank in den USA mit, dass nur die Gesellschaft des Klägers, die CSK Management GmbH, insoweit verfügungsberechtigt sei. 

Beweis: im Bestreitensfall vorzulegende Dokumente: 
- Protective Letter des Rechtsanwalts Damerau vom 10.12.2010, 
- Schreiben des Rechtsanwalts Damerau vom 10.12.2010; 
- E-Mail des Klägers 

Bei der CIAM befanden sich demnach 4,8 Millionen US-Dollar, die eigentlich den Fonds zustanden, letztlich also "Anlegergelder". Gleichzeit übertrug der Kläger auch Vermögenswerte der Fonds im zweistelligen Millionenbereich auf die von ihm kontrollierte CIAM. Dies bestätigt die E-Mail des Klägers vom 13. Dezember 2010 an Herrn Bock von der Treuhandkommanditistin der Fonds. Dort heißt es: 

"Hallo Herr Bock, in der Anlage übersende ich Ihnen die Liste der Towers, die auf die Communications Infrastructure Asset Management Group, LLC übertragen wurden. 

Zudem bestätige ich Ihnen, dass aufgrund meiner Anweisung insgesamt $ 4.8 MM Geldmittel auf das Konto der CIAMG übertragen worden sind." 

Beweis: im Bestreitensfall vorzulegende E-Mail des Klägers vom 13.12.2010 

Diese Handlungen stehen sämtlich im Zusammenhang mit der feindlichen Übernahme zum Aufbau des eigenen Geschäfts des Klägers nach Trennung von der BAC unter eigener Fortführung des Mobilfunkbereichs. Die Fortführung des Mobilfunkbereichs dürfte unstreitig sein, da diese ja schon Gegenstand der Verhandlungen im November 2010 war, aus der die Übernahme der Vorratsgesellschaft "patus 603. GmbH" durch den KLäger resultierte. Die patus 603. GmbH wurde sodann umfirmiert in "SWORN Capital GmbH". 

Beweis: im Bestreitensfall vorzulegender Handelsregisterauszug der SWORN Capital GmbH 

Unter dieser Firma betreibt der Kläger sein Konkurrenzunternehmen bis heute.

Heute sollten vor dem Landgericht Berlin die Karten auf den Tisch gelegt werden. Doch Oliver Schulz wich der Wahrheit aus und zog lieber die Klage gegen GoMoPa.net zurück. Aus Mangel an Beweisen. Einen Gruß an dieser Stelle an die leichtgläubige Ex-Gruner+Jahr-Journalistin Renate Daum. 

 

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